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Ein heimlicher Geselle: Der Feuersalamander rund um Dietzenbach

© NABU/Kathy Büscher
© NABU/Kathy Büscher

Farbe und Muster könnten auffälliger kaum sein. Und doch bleibt er auf Grund seiner verborgenen Lebensweise meist für uns unsichtbar. Die Rede ist vom Feuersalamander - Salamandra salamandra.

 

Als Bewohner von Laub- und Mischwäldern kommt er auch an verschiedenen Stellen rund um Dietzenbach vor. Dabei verbringt er den Tag meist versteckt in Bodenspalten, unter totem Holz und Steinhaufen oder zwischen Felsblöcken. Aktiv wird er nachts, gern, wenn es regnet, dann schleicht er sich an Würmer, Spinnen, Asseln und Insekten ran, verschmäht keine Nacktschnecke und gelegentlich verschlingt er kleine Amphibien wie Molche oder Jungfrösche. Bei seiner Jagd ist er auf Gewässer nicht angewiesen.

 

Will er sich fortpflanzen, dann muss jedoch in seiner Nähe ein geeignetes Gewässer sein. Das sind Stillbereiche sauberer Bäche, insbesondere Becken im Quellbereich, aber auch vorzugsweise beschattete Staubereiche im weiteren Bachlauf. Fehlen solche Gewässer, wählt der Feuersalamander schattige Waldtümpel und grosse, flache Waldpfützen für den Nachwuchs.

 

Im Gegensatz zu anderen Amphibien, die ihre Eier ablaichen und von der Sonne wärmen lassen, entwickelt der Salamander seine Larven zunächst im Mutterleib und legt sie bei der Geburt direkt ins Wasser ab. Ihr rasches Wachstum hängt nun vom Nahrungsangebot und der Wassertemperatur ab. Nicht selten überwintern Larven daher im Gewässer, um im nächsten Jahr ihre Metamorphose zu beenden. Die kleinen bräunlichen Tiere tarnen sich im Wasser zwischen Laub und Schlamm gut. Sie ähneln optisch den Molchlarven. Fressfeinde sind insbesondere Fische, räuberische Wasserinsekten und Libellenlarven.

 

In Dietzenbach spielen im Nordwesten der Luderbach und Teile der Bieber eine Rolle, im Süden der Kaupenwiesengraben und im Südwesten Bereiche des Hengstbaches und des oberen Gehrengrabens. Dort sind geeignete Stillbereiche rar. Daher entschied der NABU Dietzenbach etwas für den Feuersalamander zu tun.

 

Wir schufen im Winter 2017 am Hexenberg ein neues Becken für die Ablage seiner Larven. Der Feuersalamander ist in diesem Waldbereich bekannt, allerdings beobachteten wir in der Vergangenheit nicht mehr viele seiner Larven. Das neue Becken wird vom Kaupenwiesengraben gespeist und langsam durchflossen. Der Grund ist schlammig und voller Kleingetier, das den Larven als Nahrung dient. Bei Gefahr verstecken sie sich unter dem Laub oder dem eingebrachten Totholz. Das klare und saubere Bachwasser macht das Gewässer beständig. Waldtümpel und Pfützen fallen bei Trockenperioden im Frühjahr oder Sommer oft trocken und die Larven verenden. Dies ist im Bereich permanenter Bäche ausgeschlossen. Allerdings sind diese Becken so anzulegen, dass sie sich nicht in kurzer Zeit durch eingeschwämmten Schlamm oder Sand zusetzen.

 

Wir rechnen damit, dass das neue Becken am Hexenberg schon zeitnah vom Salamander angenommen wird. Dies ist unser erster Beitrag zur Förderung der Art in diesem Revier. Auch könnten andere Amphibien, wie Bergmolch, Grasfrosch oder Springfrosch davon profitieren.

 

Wird das Biotop ein Erfolg, könnte es als Vorbild für weitere Salamanderbecken dienen. Wir berichten natürlich.

 

© 01.2018 R. O.

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