Grasfrosch © Hans Schwarting
Grasfrosch © Hans Schwarting

NABU am Kaupenwiesengraben

 

Der Kaupenwiesengraben bildet die nord-westliche Grenze unserer Grundstücke, die mitten in einem Landschaftsschutzgebiet liegen.

 

Entlang dieses Grabens hat sich Auengley gebildet, während der obere Teil von Braunerde geprägt wird. Gespeist vom Kaupenwiesengraben fühlen sich in den feuchten Teilen u. a. das Gewöhnliche Schilf (Phragmites australis), Sumpfdotterblume (Caltha palustris) sowie die Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus) wohl. Die sich mit Wasser füllenden Vertiefungen ziehen den Laich der Erdkröte und des Grasfrosches an.

 

Wir sehen genug Potential für die Entwicklung einer übergreifenden Amphibienpopulation, geschützt von einer noch zu schaffenden landschaftstypischen Vegetation. Im vorderen, trockeneren Teil soll eine extensive, blumenreiche Wiese das Augenmerk vorbeiwandernder Dietzenbacher auf sich ziehen.

 

Die frühere, gärtnerische Nutzung ist an dem Bewuchs zu erkennen. Unsere Aufgabe wird es sein, mit sukzessiven Maßnahmen verschiedene Kleinstrukturen und Übergangsbiotope zu fördern.

Ein paar Impressionen von unserer Arbeit

© Alle Photos von U.M.M.


Am Kaupenwiesengraben

 

Die biotopuntypischen Bäume und Sträucher sind gefällt. Jetzt sind noch der Kronschnitt und die Haufen der armenischen Brombeere bei der städtischen Kompostanlage zu entsorgen.

 

 

 

Hier fließt der Kaupenwiesengraben vorbei. Im Randbereich wollen wir mit verschiedenen Kleinstrukturen Übergangsbiotope schaffen, die die Amphibien und Reptilien als Schutz nutzen. Dazu gehört u. a. der Bau von Holzbeigen.

 

 

Sie sehen zwei gefrorene Senken auch "Himmelsteiche" genannt, da nur Regenwasser sie speist. Die schattigen Weiden sind abgeholzt, die Stubben noch herauszuziehen. Nach einer weiteren Sanierung, entfernen des Schlicks und Laubfalls, kann sich im Flachwasserbereich eine neue Amphibienpopulation ansiedeln.

 

Nur den links von den Senken liegenden Teich hat im letzten Jahr Erdkröte und Grasfrosch für ihren Laich auserkoren. Unsere Aufgabe ist es, den Wasserzulauf freizuhalten und das Austrocknen zu verhindern.

 

In den vom Bewuchs freigelegten Senken hat der Grasfrosch massig gelaicht. Erster Erfolg unserer Anstrengungen. Die besonnte Lage muss die Froschdamen überzeugt haben.

 

 

Hier eine Woche alter Grasfroschlaich im links von den Senken liegenden Teich.

 

 

 

 

 

 

 

"Frühlingsputz" im Kaupenwiesengraben. Wir danken für die Hilfe beim Entsorgen des Schnittguts der Baumkronen.

 

Tatkräftige Mithilfe wird nicht verweigert.



© Video von Ralph Ossenbühn

Ein paar vorfrühlingshafte Impressionen 2019

Unsere Himmelsteiche sind randvoll gefüllt. Optisch wirkt das Entschlammen. Jetzt müssen die Amphibien entscheiden, ob dies auch ihren Bedürfnissen entspricht. Der Grasfrosch wird der erste sein.


NABU Dietzenbach gründet eine neue Fledermaus-Kolonie

Erster Erfolg: Beim Frühjahrsputz fanden wir in allen drei Kästen Fledermauskot.

 

Am Kaupenwiesengraben hingen wir eine Kolonie- und Überwinterungshöhle sowie drei Sommerquartiere auf. Im Sommer sind die Quartiere warm, trocken und frei von Zugluft. Das Winterquartier ist gut isoliert und sollte an dem feuchten Standort nicht zu warm aber auch nicht zu kalt werden. Es eignet sich auch gut im Sommer als Wochenstube und zur Koloniebildung.

 

Einer Besiedlung waldbewohnender und am Wasser jagender Fledermäuse, wie Braunes Langohr, Rauhhautfledermaus, Bartfledermäuse, Abendsegler u. a., dürfte nichts mehr im Wege stehen. Auf freien Anflug haben wir geachtet und hoch genug hängen die Kästen. Bald geht es den Zuckmücken in den Kaupenwiesen an den Kragen.


Wir danken allen Unterstützern unseres Projektes:  Ein Trittstein für die Natur im Kaupenwiesengraben

Dank Ihnen, haben wir unser Spendenziel erreicht und unser Vorhaben umgesetzt:

 

Das beauftragte Unternehmen hat mit dem Abbruch der Betonplatte begonnen. Ca. 10 cbm Beton und 4 Stahlträger sind fachgerecht zu entsorgen.

 

 

 

 

Das Entfernen der 23,6 m langen Betonmauer ist durch die starke Armierung und die enge Lage zu angrenzenden Bäumen besonders schwierig.

 

Einmal weg, können dann auch die Amphibien und andere Arten sich zwischen den beiden Tümpeln frei bewegen.

 

 

Die Betonplatte ist entfernt, der Boden aufbereitet und eingesät. Jetzt muss es regnen und wachsen.

 

Auf den freien 36 qm in südexpo-nierter Gehölzlage haben wir im April eine Saatmischung bestehend aus 90 % Wildblumen ausgesät, die besonders den Ansprüchen von Wildbienen und Schmetterlingen an Trachtpflanzen entspricht. 10 % Untergräser dienen als Futterpflanzen für die Raupen.

 

Wir halten Sie weiter informiert.

Ein Blick auf die gemähte Kaupenwiese, die, so hoffen wir, von der im nächsten Frühjahr ausgesäten Wildblumen- mischung als Initialzündung profitieren wird.

 

Die Blütenpracht soll viele Insekten anlocken, die wiederum den Tisch decken für Zauneidechse, Frösche, Fledermäuse und den Waldkauz. Später wird die extensive, blumenreiche Wiese das Augenmerk vorbeiwandernder Dietzenbacher auf sich ziehen.

Wir nutzen die Trockenzeit und Entschlammen den  zweiten Himmelsteich. Eine harte Arbeit, da wir naturverträglich nur mit einer Schubkarre arbeiten können und diese immer wieder aus der Senke mit einem Seil herausziehen.

 

Wir wurden belohnt durch den Besuch von:

Admiral, Waldschachbrett, Tagpfauenauge, Großer Kohlweißling, Zitronenfalter; Wasserskorpion, Erdkröten-Junge, ca. 200 Staren.

 

In der Nähe des ersten, entschlammten Himmelsteiches hat der Gewöhnliche Blutweiderich - Lythrum salicaria - seine Heimat gefunden. Er wächst gut auf unserem Auengley.

 

Als großzügiger Nektarspender zieht er Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge an. Vielleicht zieht er das Nachtpfauenauge an und wir hätten eine Rarität mehr.

 

 

Ein Neuzugang in unserer Amphibiensenke. Das Zottige Weidenröschen - Epilobium hirsutum - eine Nahrungspflanze für den Mittleren Weinschwärmer oder andere Nachtfalter.

 

Die unten abgebildete Blaugrüne Mosaikjungfer fliegt auch im Oktober noch.

Blaugrüne Mosaikjungfer © NABU/Heidrun Heinze
Blaugrüne Mosaikjungfer © NABU/Heidrun Heinze

 

Unser Projekt ist auf der Crowdfunding-Plattform der Volksbank Dreieich einzusehen. Bitte klicken Sie auf diesen gesicherten Link hier:

 

https://vobadreieich.viele-schaffen-mehr.de/ein-trittstein-fuer-die-natur

 

Die Natur und wir danken Ihnen für Ihre Hilfe.