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Wassertränken eine Wohltat für Ihre Gartenbesucher

© NABU - Rita Primer
© NABU - Rita Primer

In den kommenden Wochen stehen uns Hitzewellen mit mehreren Tagen über 30 Grad bevor. Umso wichtiger ist es, jetzt auch an die tierischen Gartenbewohner zu denken. Machen Sie ihnen die heißen Tage erträglicher. Denn viele natürliche Wasserstellen wie Pfützen und Gräben trocknen bei Hitze rasch aus.

 

Vogeltränke

Einfache Lösungen wie Vogeltränken und Wasserschalen helfen vielen Tieren bei anhaltend heißem und trockenem Wetter. Und nicht nur Vögel freuen sich über das kühle Nass, auch Igel oder Eichhörnchen nutzen gerne eine Tränke. 

 

Das oberste Gebot bei Vogeltränken, ganz gleich, ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon, ist Sauberkeit, aber bitte ohne Chemie. Vor allem bei großer Hitze muss das Wasser täglich gewechselt werden. Für die Reinigung von Tränken reicht eine Bürste und kochendes Wasser aus. Am besten nutzt man zwei Wasserschalen abwechselnd, denn wenn die Schale 24 Stunden in der Sonne trocknet, sind mögliche Krankheitserreger abgestorben. Außerdem wird durch Reinigung und Wasserwechsel verhindert, dass sich Stechmücken vermehren.

 

Der richtige Platz für eine Vogeltränke muss sorgfältig ausgewählt werden. Vögel sind beim Baden sehr abgelenkt und nehmen die Tränke nur an, wenn sie sich dort auch sicher fühlen. Damit sie nicht zu leichter Beute für anschleichende Katzen werden, sollte die Badestelle für sie gut einsehbar sein. Am besten eignen sich freihängende Vogeltränken aus frostfester Keramik. In nahe Büsche und Bäume können die Vögel sich bei Gefahr schnell flüchten. "Büsche, Bäume und Fassadengrün spenden im Gegensatz zu Schottergärten auch Schatten und bieten damit Singvögeln einen kühlen Rückzugsort für die Mittagsruhe.

 

Vogelbäder gibt es im Fach- und Gartenhandel. Eine flache Schüssel oder ein Blumentopf-Untersetzer tun es aber auch. Die Vogeltränke sollte am Rand flach sein, so dass sich die Vögel dem Wasser nähern können. Wer eine Vogeltränke mit unterschiedlichen Tiefen zwischen 2,5 cm und 10 cm anbietet, kann so verschiedene Vogelarten beim Baden beobachten. Wichtig ist auch, dass der Boden der Tränke rau ist, so dass die Vögel genügend Halt haben und nicht rutschen.

 

Insektentränke

Auch die Bienen, Wespen und Käfer benötigen dringend Wasser! Das Wasser wird nicht nur als Durstlöscher, sondern auch zum Bau der Nester benötigt. Eine einfache Methode um Insekten schnell, nützlich und vor allem einfach "unter die Flügel zu greifen", ist das Aufstellen einer flachen Schale mit Steinen, einem Holzstück oder Moos ausgerüstet eine sichere Landefläche und eine willkommene Erfrischung. Eine solche Insektentränke auf dem Balkon oder im Garten wird gern von Wild- und Honigbienen zum Wasserholen genutzt. Auch hier gilt, das Wasser täglich auszutauschen.

 

© 06/2022 R. Körner

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Hallo! Ich bin’s! Der Baum der Zukunft!

So jedenfalls wurde ich bezeichnet, als man mich als kleinen Setzling zusammen mit weiteren Geschwistern im NABU-Waldgrundstück am rechten Wegrand zum Wollwiesenteich gepflanzt hat. Aber eigentlich heiße ich Elsbeere. Und ich habe noch viele andere Namen und Titel. Doch davon werde ich später berichten.

 

Ich will ja nicht angeben, Baum der Zukunft, das klingt ganz toll. Das sollte ich vielleicht erklären, warum man mich so bezeichnet hat, oder? Ach, es gibt sooo viel über mich zu erzählen. So kann man lesen, dass ich eine seltene Schönheit bin. Na, da muss ich ja aufpassen, dass ich nicht eitel werde. Aber gleich zwei neue Attribute, mit denen man mich auszeichnet, da wachse ich doch direkt noch ein Stückchen schneller.

Wir haben ja so eine schicke Info-Tafel hier am Waldrand. Aber sie kann unmöglich all die vielen Dinge über mich notieren. Also erzähle ich sie euch hier. Und ich möchte wetten, ihr habt noch nicht viel von mir gehört und vielleicht habt ihr noch keinen meiner großen Brüder und Schwestern gesehen. Oder doch?

 

Jetzt stecke ich erst einmal in dieser schicken weißen Wuchshülle. Die schützt uns vor Wildfraß und außerdem – ihr habt es bestimmt gelesen – haben wir ein vorteilhaftes Mikroklima in dieser Hülle und wachsen dadurch viel schneller. Schließlich wollen wir ja hoch hinaus.

 

Solange ich noch ganz jung bin, komme ich übrigens mit Schatten ganz gut zurecht, aber dann benötige ich viel Licht. Schließlich bin ich ein wärmeliebender Baum. Ich kann sogar Hitze gut vertragen. Konkurrenz durch andere Arten aber so gar nicht. Und weil ich als junges Bäumchen etwas empfindlich bin und durch die viele Konkurrenz manchmal etwas mickrig im Wald aussehe, werde ich leider zu Gunsten von z. B. Buchen – die brauchen halt nicht so viel Licht wie ich – entfernt. Ist das nicht gemein? Wo ich doch der Baum der Zukunft bin und eine seltene Schönheit?!

 

Aber wenn wir alle genug über mich wissen, dann, ja dann kauft ihr euch vielleicht auch eine Elsbeere für euren Garten? Oder die Städte kaufen Elsbeeren für ihre Parks? Ein Baum der euch tollen Schatten spendet und schöne Farben!

 

Es lohnt sich, ihr werdet sehen.

Quelle : www.waldwissen.net/waldwirtschaft/waldbau/standort/lwf_elsbeere
Quelle : www.waldwissen.net/waldwirtschaft/waldbau/standort/lwf_elsbeere

Eine Elsbeere für den Garten? Da wollt ihr sicher erst einmal wissen, wo ich denn so herkomme und wo ich überall wachse. Nun, mein Verbreitungsgebiet – so sagt man wohl – ist Mitteleuropa. Also vom südlichen Mitteleuropa bis zum nördlichen Südeuropa. Klingt irre, oder? Ist aber nicht von mir. Wie ihr auf der Karte seht, liegt ein deutlicher Schwerpunkt in Frankreich und Italien.

Ich liebe halt nährstoffreiche, warme und eher trockene oder wechseltrockene Standorte. Aber zu Böden und meiner Umgebung werde ich euch vielleicht an anderer Stelle etwas erzählen.

 

In Deutschland – so kann man lesen – könnte man mich aufgrund meiner Seltenheit als „heimischen Exoten“ bezeichnen. Hah! Schon wieder ein toller Titel.

 

Ihr findet mich in den Mittelgebirgen und meine Kältegrenze habe ich im Norden. Aber da wird es sicher auch bald immer wärmer und wer weiß, wie weit ich es noch schaffe.

 

Mein größtes Vorkommen in Bayern liegt im unterfränkischen Muschelkalkgebiet. In Deutschland wurden 80.000 Individuen meiner Art erfasst, rund die Hälfte davon in Franken. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat im Rahmen eines Projektes zur Erfassung seltener Baumarten in den Jahren 2010 – 2013 meine Verwandten gezählt. Könnt ihr alles auf Wikipedia nachlesen. 80.000 klingt viel, aber ist doch sooo wenig.

 

In Hessen gelte ich übrigens als ganz seltene Baumart, das steht so in einer Notiz beim Hessischem Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Na, da kann man doch etwas ändern, so wie es der NABU Dietzenbach gemacht hat. Nehmt euch den als Beispiel. Ohne solch engagierte Menschen stände ich jetzt nicht hier und warte sehnsüchtig darauf, über meine Hülle hinaus zu schauen.

 

Wo in Deutschland überhaupt Elsbeeren stehen, der kann hier nachschauen:

 

https://www.baum-des-jahres.de/fileadmin/user_upload/Baum_Archiv/Elsbeere2011/aktionen/elsbeeren_finder/Elsbeeren_Liste_Webseite_20110626.pdf

 

https://www.monumentaltrees.com/de/deu-sorbustorminalis/

 

Ich weiß natürlich nicht, ob diese Listen vollständig oder aktuell sind, aber ich finde es ganz schön toll, dass Menschen sich die Mühe machen und meine vielen Verwandten dokumentieren.

 

Meine kleinen Geschwister hier in der Nähe des Wollwiesenteiches sind übrigens nicht die einzigen Elsbeeren. Wir haben auch größere Geschwister. Da staunt ihr, oder? Die nächste ausgewachsene Verwandte soll bei Götzenhain leben und einer der schönsten Bäume Nordhessens steht wohl in der Nähe von Witzenhausen habe ich gehört.

 

Die Elsbeere. Oder auch schöne Else, wie ich manchmal genannt werde. Wie komme ich zu diesem Namen? Oder heiße ich eigentlich ganz anders?

 

© 07.2020 E. S.

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Felder – einmal anders

lassen Sie pflanzen

©NABU/F. Schöne
©NABU/F. Schöne

 

Lieben Sie blühende Wiesen, Bienen und Vögel?

 

Nicht nur als Spaziergänger. Sie suchen auch eine Möglichkeit ökologisch sinnvoll zu handeln.

Sie sind gegen das Artensterben in der ausgeräumten Landschaft.

 

Es gibt da was und zwar den "Bienenstrom".

 

Die Stadtwerke Nürtingen bieten einen neuartigen Ökostromtarif unter www.bienenstrom.de an.

 

"Wenn Sie zu Bienenstrom wechseln, erhalten Sie nicht nur 100 % Ökostrom: Ihr Blühhilfe-Beitrag von 1 Cent pro kWh verbrauchten Stroms wird zur Finanzierung des Aufbaus und der Pflege von Blühflächen genutzt." Zitat entnommen aus www.biosphaerengebiet-alb.de

 

Bitte informieren Sie sich genau. Rechnen Sie nach und wenn es sich für Sie oder Ihrer Meinung nach für die Natur lohnt auf diese Art einen aktiven Beitrag zum Erhalt und zur Förderung der biologischen Vielfalt zu leisten, würden wir uns über einen kurzen Kommentar freuen.

 

© 09.2018 L. S.

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Argumente für den Bienenstrom
Bienenstrom_Podcast.mp3
MP3 Audio Datei 3.6 MB
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Kirschlorbeer – der falsche Gartenfreund

 

Die Lorbeerkirsche - Prunus laurocerasus – ist ein immergrüner Strauch oder Baum. Er erreicht sogar 7 Meter. Mit seinen dicht wachsenden, dunkelgrünen Blättern ist er als Sichtschutz sehr beliebt in vielen „ordentlichen“ Gärten.

 

Was aber nicht bedacht wird beim Kauf oder Pflanzen, er ist hochgiftig und verhält sich unserer Natur gegenüber wie eine ökologische Pest.

 

Seine blausäurehaltigen Blätter sind nahezu unkompostierbar. Er wuchert regelrecht. Immer wieder muss nachgeschnitten werden. Fatal ist, wenn der Schnitt am Waldrand entsorgt wird. Außerhalb der Gärten wächst er unkontrolliert und verdrängt alle heimischen Pflanzen, die Nahrung für die Insekten bieten. Sein Umfeld verarmt. Zwar finden im dichten Wuchs einige Vögel Schutz, Amseln und Drosseln fressen sogar seine Beeren, jedoch tragen die ausgeschiedenen, giftigen Samen zur Verbreitung der aus der Türkei stammenden Pflanze bei. Im eigenen Garten mögen Sie die stark Wasser ziehende Pflanze noch kontrollieren können, draußen erkennt keiner die Gefahr.

 

Sie haben jede Menge heimischer Alternativen, sagt der NABU Bremen: „vom Weißdorn über die Schlehe bis zur Haselnuss, von der Hagebutte bis zu klein wachsenden Weiden für Ungeduldige. „Wer unbedingt eine wintergrüne Giftpflanze als Hecke haben möchte, sollte Eiben pflanzen“, empfiehlt der NABU. Nur an solch einheimische Pflanzen konnte sich die Tierwelt in Jahrtausenden anpassen, die Flut exotischer „Neophyten“ belaste die Natur.“

 

Gewinner sind die Gartencenter, nicht Sie und nicht die Natur.

 

Vielleicht denken Sie um. Wir würden es begrüßen.

 

© 07.2018 L. S.

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NABU in Dietzenbach

Das Waldgrundstück

zum Herbstbeginn

© NABU/Kathrin Rädel
© NABU/Kathrin Rädel
© NABU/Benedikt Sunderhaus
© NABU/Benedikt Sunderhaus

 

Im September war Auflockern der Erde rund um die Hirschkäferwiege angesagt. Ins Innere der „Holzburg“ muss genügend Luft und Wasser eindringen, damit die Sägespäne verrotten. Einige nachgekommene Brombeertriebe rupften wir aus. Lustig: aus der Mitte der Hirschkäferwiege sprießte das Kleinblütige Springkraut. Unsere Hirschkäfer-Infotafel war glücklicherweise unbeschädigt.

 

Drei Wochen Wolkendecke, zwei Wochen intensiver Regen und die letzte Sommerschwüle verflogen. Am Feldrand sahen wir erste Herbstverfärbungen. Im Wald war das Laubdach noch dicht, obwohl die ersten eher vertrockneten als farbigen Blätter bereits fielen.

 

Die Vögel gaben zunächst nur zaghaft Laute von sich, wurden im Laufe des Tages aktiver. Zwischen den beiden Waldteilen rechts und links vom Weg antworteten die Meisen lebhaft, Kleiber teckerten überall, dann entbrannte für kurze Zeit heftiges Geschimpfe zwischen mindestens 3 Buntspechten. Der Ruf eines Grünspechtes ertönte von der Weide. Ein größerer Trupp Kleinvögel machte sich Gehör mit fröhlichen, kurzen Lauten von beiden Seiten des Weganfangs, gleichzeitig pfiff auf der entfernten Stromleitung zwischen Feldern und Gärten eine Schar Stare, während auf den kahlen Äckern in der Nähe Stadt- und Ringeltauben in gemischten Gruppen nach Nahrung pickten.

 

Einmal wühlte etwas nicht weit von uns im Boden. Im Schatten wirkte es schwarz. Aber das war doch keine Amsel, so groß? Wir hielten inne von der Arbeit und beobachteten das Tier etwas länger. Da hob es den Kopf, Licht fiel darauf, und wir wussten in dem Moment: auf unserem Grundstück versteckt ein Eichhörnchen seine Vorräte!

 

Beim Wegschieben der Laubschicht, um eine dickere Knolle eines älteren Brombeertriebes auszugraben, kam die Überraschung des Tages: eine junge, in diesem Sommer geschlüpfte Blindschleiche. Sie war noch sehr klein; die zarte, junge Haut glänzte frisch silbrig. Der übliche Aalstrich fehlte, aber die scharf abgegrenzte Unterseite war deutlich zu sehen. Das Tier wand sich stark. Schnell setzten wir die Blindschleiche an einer sichereren Stelle ab. Sie verschwand blitzschnell unterm Laub. Wir wünschten ihr viel Glück.

 

© 09.2017 B. Palme/K. C.

Der Kaupenwiesengraben

im Spätsommer

© NABU/Helge May
© NABU/Helge May
© NABU/Heidrun Heinze
© NABU/Heidrun Heinze

 

Es war bis ca.14 Uhr sonnig und das Thermometer kletterte auf 27 Grad, bevor der Platzregen einsetzte. Dafür, dass es die Tage davor nie über 15 Grad kam, war das beachtlich.

 

Wegen einer starken Regenphase hatten die Arbeiten zum Entschlämmen der Senken ruhen müssen. Zwei Tage ohne Regen und die Wege waren fast trocken, hier und da schlammige Furchen. Unser Nachbar hatte seine Wiese bereits gemäht. Bei uns stand die Mahd noch an. Die Hochstauden waren trotz reichlich Regen kaum höher gewachsen.

 

Im Bach, der an unserem Grundstück vorbeiführt, standen die „asiatischen Bachorchideen“ in voller Blüte. Eingeschleppt vor 40 Jahren etabliert sich der schöne Neophyt im ganzen Land: das Drüsige Springkraut. Wir werden darauf achten, dass er nicht die einheimische Ufervegetation verdrängt.

 

Die Senken und der Tümpel zeigten nun einen idealen Zustand, gefüllt mit sauberem Wasser! Kein ölig-saurer Schimmer mehr auf der Oberfläche. Das Entfernen der überhängenden Weiden und des fauligen Schlammes, von unzähligen über die Jahre reingefallenen Blättern, zeigt Wirkung. Das Ufer hatte den Regenmassen nicht nachgegeben. Wir waren erleichtert. Jedoch wuchs neues Schilf wieder aus dem Wasser empor.

 

Attraktiver geworden, schwirrten viele Blaugrüne Mosaikjungfern, Blutrote Heidelibellen und die Gemeine Heidelibelle im Zickzack über das Wasser. Wohl fühlen sich offensichtlich die Wasserlinse, der Wasser-Schwaden und am Ufer die Wasserminze. Am und im Wasser verbreitet der Wasserskorpion, eine flugfähige Wasserwanze, mit seinen imposanten Fangbeinen Schrecken. Außerdem haben sich kleine, braune Sumpfschnecken mit ihrem langen, spitzen Gehäuse eingefunden, sowie der Furchenschwimmer, ein Schwimmkäfer. Er ähnelt dem Gelbrand-Käfer.

 

Der Vogelgesang war längst vorbei, doch aus dem Garten auf der anderen Wegseite rief ein Habicht.

 

© 09.2017 B. Palme/K. C.

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Der Laubfrosch


 Ein besonderes Geschenk und eine besondere Verantwortung

 

Vermutlich ist Ihnen auf Ihrem Spaziergang an der Nachtweide von Patershausen ein kleiner grüner Frosch begegnet und wenn nicht, haben Sie am Abend seinen lautstarken Reviergesang gehört. Wussten Sie, das der seltene Europäische Laubfrosch – Hyla arborea - dort sein bedeutendstes Vorkommen in Hessen hat?

 

In diesem Naturschutzgebiet, auf Heusenstammer Gebiet, findet der seltene Froschlurch noch recht gute Lebensbedingungen. Er ist eine gefährdete Art und droht aus unseren Landschaften zu verschwinden. Er verdient unseren Schutz und einen Platz auf Dietzenbacher Gebiet. Wir vom NABU Dietzenbach sehen da eine Möglichkeit.

 

Wichtig wäre ein geeignetes, ungestörtes Gewässer zur Reproduktion dieser Art. Der Laubfrosch laicht je nach Angebot in unterschiedlichen Gewässern. Bevorzugte Laichgewässer wärmen sich im Sommer ausreichend auf und befinden sich daher in sonniger Lage, sind ganz oder teilweise flach, möglichst frei von Fischen, ohne permanenten Kaltwasserzulauf, oft mit reichlich Wasserpflanzen aber auch Freiwasserzonen, gerne teilweise im Uferbereich mit vertikalen pflanzlichen Strukturen (Schilf / Röhricht), aber insgesamt nicht zu sehr zugewachsen.

 

Neben der spezifischen Pflege des bereits existierenden Habitats sind neue geeignete Gewässer in der Umgebung wichtig, um der Population eine weitere flächenmäßige Ausbreitung zu ermöglichen und diese so dauerhaft zu stärken.

 

Dazu braucht es engagierte Naturschützerinnen und Naturschützer, um den NABU Dietzenbach in seinem Bestreben zu unterstützen, die lokalen Bedingungen für den Laubfrosch zu verbessern. Wir freuen uns, wenn Sie uns unterstützen oder Ihre Beobachtungen mit uns teilen, wenn Sie den Laubfrosch oder andere Amphibien im Umkreis sehen.

 

Übrigens, als Klettermaxe lebt der Laubfrosch hauptsächlich in der Vegetation von etwa 1 bis 8 Meter Höhe, an windgeschützten Stellen in Hecken und Laubbäumen, so auch in der Saumvegetation an Waldrändern.

 

© 08.2017 R. O.

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Feldwespen - ein nützlicher Sommergast


Unser heimlicher Hausnachbar

 

Meist unbemerkt legt die Königin der Haus-Feldwespe - Polistes dominula - ihr Nest an warmen und sonnigen, vor Regen geschützten Stellen an. Das Nest ist grau und hüllenlos, nur handtellergroß und wird von etwa 15-30 Nestinsassen versorgt. Sie haben einen direkten Blick auf die Waben und können ihnen bei der Brutpflege zusehen. Ein kleines aber agiles Volk. Für die Brut werden Fliegen, Stechmücken und Spinnen gejagt.

 

Feldwespen sind harmlos und scheu, die niemals die Speisen und Getränke des Menschen anfliegen. Sie sind für uns Menschen als Insektenjäger eine sehr nützliche Art.

 

Sehr treu an den Standort gebunden, verteidigen sie ihr Nest nur bei extremen Störungen im unmittelbaren Nestbereich. Der Stich verursacht, wenn der Stachel überhaupt die menschliche Haut durchdringen kann, nur einen kurz andauernden "Piks".

 

Entdecken Sie ein Feldwespennest bei sich, probieren Sie doch einmal aus, mit diesen Insekten zusammenzuleben. Vielleicht kommt eine gute Nachbarschaft zustande.

 

Damit Sie sie sofort erkennen:

  • Markant lassen sie im Flug ihre langen Hinterbeine herunterhängen.
  • Die Füße und die Antennenspitzen sind deutlich gelborange gefärbt.
  • Auffällig ist auch der tropfenförmig verlaufende Hinterleib mit der markanten Wespentaille

Weitere Informationen zu dieser harmlosen und nützlichen Wespenart finden Sie unter

www.aktion-wespenschutz.de.

 

© 07.2017 L. S.

Ganz aus der Nähe

Zum Vergrößern bitte auf die Bilder von © ALMEX klicken.

Jungfernflug

Drohn der Feldwespe
Drohne der Feldwespe von © Rainer Olßok

Deutlich erkennt man die eingerollten Fühler-spitzen und die grünlich schimmernden Augen der männlichen Feldwespe, einer Drohne.

 

Anfang September ist Hochzeitsflug. Hier wartet auf einer verwitterten Holzbank ein Männchen auf vorbeifliegende Jungköniginnen.

 

Begattet suchen sich die jungen Königinnen Ende September einen Platz, manchmal das alte Nest, um eng aneinander geschmiegt den Winter zu überstehen.

 

© 09.2018 L. S.

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Artenschwund bei Wildblumen - der NABU handelt!

Echte Schlüsselblume - Primula veris / Sumpf-Schafgarbe - Achillea ptarmica

© Alle Photos vom  NABU/links L. Wolfram, rechts K. Wesolowski

Die Pflanzenvermehrungsstation des NABU Rhein­land-Pfalz, die Arche Noah für seltene Pflanzen, sammelt, vermehrt und pflanzt vom Aussterben bedrohte Wildpflanzen in den Rheinauen aus.

 

Bisher kultivierte die Station weitgehend Arten zwischen Bingen und Mainz. Jetzt rücken verstärkt Spezies für den hessischen Projektabschnitt im NSG Bruderlöcher nahe der Gemeinde Riedstadt-Erfelden und im FFH-Gebiet Maulbeeraue, nahe dem hessischen Biblis-Nordheim, ins Auge. So soll u. a. die auf den Deichen lebende Population des Echten Haarstrangs – überlebenswichtig für die Haarstrangwurzeleule (Gortyna borelii) - ,  gestärkt werden.

 

Die fast verschwundene Wiesenschlüsselblume konnte so wieder erfolgreich angesiedelt werden. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann spenden unter:

 

Stichwort für die Spenden: "Wildpflanzen-Vermehrung"

 

Kontoinhaber "NABU Bingen und Umgebung"

IBAN: DE10 5605 0180 0038 0187 01

BIC: MALADE51KRE

Bank: Sparkasse Rhein-Nahe

 

Weitere Infos finden Sie unter „http://www.lebensader-oberrhein.de/pflanzenvermehrungsstation.html“.

 

P. S. Wenn Sie auf der Schlüsselblume 5 kleine, orangene Flecken sehen, statt eines großen, orangenen Kreises, dann ist es die Echte Schlüsselblume, alias Wiesenschlüsselblume.

 

© 8.2016 K. Conrad

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Die Brombeere - stacheliger Nachbar

© Alle Photos vom  NABU/H. May

 

Die Brombeere: Mit solch einem Charakter - widerstandsfähig, schnellwachsend, äußerst flexibel und mit geringen Ansprüchen an Standort und Bodenzusammensetzung -, da ist es kein Wunder, wenn sie bei Landwirten und Gärtnern so unbeliebt ist.

 

Doch welch wichtiger Trittstein für das Ökosystem sie bilden, ist nur den wenigsten klar.

 

Nicht nur naschen viele Insekten, Vögel und Kleinsäuger an den zahlreichen und bis in den Spätherbst nachwachsenden Früchten, das dichte Gestrüpp, das sie bilden, bietet wertvollen Kleinstlebensraum. Dies wissen Mäuse, Bilche, Igel und kleine Singvögel zu schätzen. Sie finden Schutz vor größeren Tieren und ausreichend Brut- und Nistplatz. Im schattigen Grund der Hecke verkriechen sich Schnecken und Kröten bei heißen Temperaturen. Unter die Blätter ziehen sich dann Spinnen und Insekten zurück, wenn es ihnen zu heiß wird. Ein Teil davon baut Gelegeplätze oder ernährt sich von den meist auch im Winter noch grünen Blättern.

 

Blattpilze und winzige Flechten beginnen ab Hochsommer viele Blätter mit "Ruß", blassgrünen Quaddeln und weißen, schwarzen oder rostigen Flecken zu überziehen. Schmetterlingsraupen sind nach dem Schlupf oder bei der Verpuppung in einer dichten, dornigen Hecke nicht so hilflos großen, stöbernden Fressfeinden ausgeliefert. Höchstens kleinen Räubern, deren Hunger sich in Grenzen hält.

 

Solange die äußeren Triebe der Brombeere frisch, grün und biegsam sind, werden sie gern von Rehen oder Hasen gefressen. In den hohlen Ranken leben einzelne Insekten. Einige, wie die Wildbiene überwintern in den Stengeln.

 

Die Blüten produzieren viel Nektar, von dem sie sich nähren. Im Inneren der Hecke sind keimende Bäumchen vor Verbiss geschützt. Wenn sie die stacheligen Büsche schließlich überragen, sind sie als Nahrung nicht mehr so interessant. Natürlich bieten Brombeerbüsche nicht nur Blumen und Kräutern, sondern auch zarteren, heranwachsenden Heckenarten drumherum Schatten und "verstecken" sie sogar vor Fraßschädlingen, eine wichtige Starthilfe. Und nicht zu vergessen: Hecken produzieren genau wie Bäume Sauerstoff. Brombeeren - wenn sie stehengelassen werden - auch noch im Winter.

 

© 7.2016 K. Conrad

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